© Arto Hanciogullari und T. Tsekyi Thür

L.171

Eine hochwertig verarbeitete Lampe mit einer Vase aus Messingguss, zum Einsetzen in französischen Hängelampen. Hergestellt vermutlich um 1880-1900. Die Datierung erfolgt einzig aufgrund der äußerst präzise hergestellten Vase aus Messingguss. Ich hatte den Eindruck, dass die Gussqualität späterer Lampen nachgelassen hat.

Ich hatte mich immer für durchbrochene Messingguss-Lampen interessiert, konnte mich aber nicht dazu entschließen, eine davon zu kaufen, da sie mir von minderwertiger Qualität erschienen. Diese Lampe hat mich jetzt doch dazu gebracht, zuzuschlagen, denn sie besaß einen Central Vulkan-Brenner, der genauso gealtert war wie die Lampe selbst, müsste demnach original zur Lampe gehören; und die gegossene Vase hatte ein sehr interessantes Muster. Die Lampe war komplett dunkelbraun angelaufen.

Es war schwierig, die Lampe auseinander zu nehmen, da die Mutter unten verrostet und völlig festgebacken war. Ich habe sie mit Flex solange bearbeitet, bis sie sich gelöst hat. Im Fuß ist ein Gewicht aus Eisenguss, der die Bezeichnung D R NO 3 trägt. Das Eisengewicht war natürlich verrostet. Den Rost habe ich abgeschliffen und das Gewicht mit Hammerite Rostumwandler behandelt.

Am mitgelieferten Brenner ist alles original. Nur der Docht war selbstgemacht und verbraucht; daher habe ich ihn mit einem nachgemachten Central Vulkan-Docht (erworben von einem Sammlerfreund) ersetzt.

Einen 100 mm Kugelring habe ich mit einem Messingring ergänzt und mit drei verlöteten Messingstückchen dem Brenner angepasst, so dass der Kugelring jetzt gut sitzt. Eine schöne britische Tulpe und ein gemarkter Central Vulkan-Zylinder haben die Lampe komplettiert.

Nach gründlicher Reinigung und Polierung erstrahlt die Lampe wunderschön. Sie hat ein sehr schön entworfenes und sehr gut gegossenes Muster an ihrer Vase. Sicherlich eine hochwertige Suspensionslampe französischer Prägung.

 

 

 

Lampendaten

Von mir ergänzt:
Glaszylinder, Tulpenschirm und Kugelring.

Reinigung und Reparatur:
Eisengewicht entrostet und mit Rostumwandler behandelt. Kugelring mit gelötetem Messingring an Brenner angepasst. Lampe vollständig gereinigt und poliert.

Lampenkörper:
Sockel und Verbinder aus glattem, profiliert gedrücktem Messingblech, Sockel innen mit Eisengewicht, gemarkt: D R NO 3. Sockel Ø 145 mm.
Vase aus ornamentalem, durchbrochenem Messingguss mit 9-fach angebrachtem Muster, Ø 183 mm.
Bassin aus glattem Messingblech, verlötet unter dem Deckel aus profiliertem Messingblech, mit Gewindestab zum Sockel geschraubt. Deckel Ø 113 mm.

Brenner:
16’’’ Central Vulkan-Brenner von Wild & Wessel, Berlin.
Dochtrad gemarkt: W&W Central Vulkan.
Brandrohr gemarkt: 16 W.&W. Central D.R. Patent 18574.
Original-Central Vulkan-Flammscheibe, gemarkt: 16
Nachgemachter Spezialdocht, exakt nach originalem Vorbild genäht.

Glaszylinder:
16’’’ Central Vulkan-Zylinder. Höhe 293 mm, Ø unten 58 mm.
Gemarkt: Cristal M. & F. 16''' Importé + Girlande.

Schirm und Schirmhalter:
Britischer Tulpenschirm, farbloses Glas, ganzflächig hoch-geätzte Blumen, Oberrand gewellt.
Höhe 150 mm, Ø unten 101 und oben 225 mm.
100 mm Kugelring für 20’’’ Brenner, mit einem zusätzlichen Messingring an Brenner angepasst.

Lampenmaße:
Höhe bis zum Vasenring 27,6 cm, Gesamthöhe mit Zylinder 61,4 cm.
Gesamtgewicht 3340 g.