© Arto Hanciogullari und T. Tsekyi Thür

L.068

Eine recht merkwürdige, wohl auch ziemlich alte Zinkguss-Lampe in Form von antiken hellenischen Vasen. Ich nehme an, dass sie aus 1870’er Jahren stammt. Der Sockel und die Metallteile waren dermaßen abgenutzt, dass ich die Lampe nicht gekauft hätte, wäre das wunderschöne Glasbassin nicht gewesen. Das Bassin aus rot gebeiztem oder überfangenem Glas besticht durch die aufwändige, von Hand geschliffene Ornamentik an der Wand. Es ist für die relativ kleine, zierliche Lampe fast zu groß; passt aber mit dem Zapfen exakt hinein.

Der Sockel sah in den eBay-Fotos wie schwarz lackierter und stark abgeriebener Gips aus. Er ist aber aus Schiefer und war nicht so stark beschädigt wie er ausgesehen hat. Ich habe die verwitterte Oberfläche abgeschliffen, mit Revell schwarz 8 matt lackiert, mit Messing-Putzcreme ordentlich verrieben und anschließend mit Filzscheibe auf Hochglanz poliert.

Der Fuß der Vase war an der schmalsten Stelle abgebrochen, was vermutlich beim Transport passiert ist. Der schwere Steinsockel hat wohl den Bruch verursacht. Ich habe ein passend geschnittenes Messingrohr im unteren Teil der Vase geklebt und den Zinkguss-Fuß dann an diesem Messingrohr geklebt, indem ich peinlich darauf Acht gab, dass die Lampe exakt vertikal stand. Nach der üblichen Reinigung habe ich die Zinkguss-Teile mit Schuhcreme grundiert und mit Kupfer- und Messingwachs zweifarbig bronziert. Die Lampe ist aus den Ruinen neu auferstanden!

Passend zu rotem Glasbassin habe ich eine schön geätzte, rote Tulpe eingesetzt, die die Lampe sehr schön komplettiert hat.

 

 

Lampendaten

Von mir ergänzt:
Brenner, Glaszylinder, Tulpenschirm und Kugelring.

Reinigung und Reparatur:
Den gebrochenen Vasenfuß mit hinterlegtem Messingrohr geklebt. Schiefer-Sockel abgeschliffen, schwarz lackiert und hochpoliert. Vase und Henkel abgeschliffen, Zinkgussteile mit Schuhcreme grundiert und mit Kupfer- und Messingwachs bronziert.

Lampenkörper:
Sockel aus profiliert gedrehtem Schiefer, schwarz lackiert, Ø 119 mm.
Kleine, flötenförmige Vase mit eigenem Fuß aus Zinkguss, mit einem Mäander-Fries, mit zwei angeschraubten, dekorativen Henkeln aus Messingguss. Vase Ø 73 mm, mit Henkeln 139 mm.
Glasbassin, profiliert getreppt, rot überfangen und ornamental geschnitten, abschraubbar.

Brenner:
10’’’ Kosmos-Brenner von Hugo Schneider (?), Leipzig.
Dochtrad gemarkt: Kosmos Brenner.
Flachdocht 49 mm.

Glaszylinder:
10’’’ Kosmos-Zylinder. Höhe 250 mm, Ø unten 39 mm.
Gemarkt: Spécial Recuit - Made in France 10''' + Krone in Girlande.

Schirm und Schirmhalter:
Tulpenschirm für Gaslampen, satiniertes Glas, oben orange-rot, unten fast farblos, transparente, tief-geätzte Blumen, Oberrand gewellt. Gelippter Kragen.
Höhe 130 mm, Ø unten 65 und oben 185 mm.
65 mm Kugelring für 10’’’ Brenner.

Lampenmaße:
Höhe bis zum Vasenring 37,9 cm, Gesamthöhe mit Zylinder 66,2 cm.
Gesamtgewicht 2310 g.