© Arto Hanciogullari und T. Tsekyi Thür

L.225

Diese Lampe und die Lampe L.224 sind ein Zwillingspaar. Sie kamen zu mir aus Italien. Beide sind aus Zinkguss angefertigt und haben Steinsockel aus Serpentin. Herstellungszeit vermutlich um 1875-1890. Mit großer Wahrscheinlichkeit sind sie aus Deutschland.

Beide Lampen inkl. ihrer Vasenringe sind mit einer schwarzen Farbe behandelt. Die Farbe ist verwittert und stumpf geworden. An den ornamental verzierten Stellen sind noch sehr spärliche Spuren einer grünlichen Farbe zu erkennen. Vermutlich waren die Lampen ursprünglich mit einer damals ziemlich populären grünlichen Patina versehen. Mit Natronlauge konnte ich die schwarze Farbe nur teilweise entfernen. Nach Reinigung mit Stahlwolle habe ich alle Zinkgussteile mit Faubourg-Patina lackiert und nachpoliert. Auf eine weitere Bronzierung dieser Lampen will ich eher verzichten, denn der schöne Glanz der Faubourg-Patina ist auch sehr reizvoll. Die Henkel und die Vasenringe habe ich dagegen von der schwarzen Farbe vollkommen befreit.

Das fehlende Glasbassin konnte ich gut mit einem anderen Glasbassin ersetzen, das etwas niedriger ist als das Originalstück (siehe Foto unten).

Der Serpentin-Sockel dieser Lampe hatte eine erheblich größere Beschädigung; ein großes Stück an der unteren Kante war abgebrochen. Ich habe die Stelle mit Spachtelmasse aufgefüllt und in Form geschliffen. Darauf kam eine dünne Schicht Stabilit, das ich mit Kohlenruß schwarz gefärbt hatte. Nach nochmaligem Schleifen konnte ich die Stelle mit Messing-Politurcreme glanzpolieren. Das Ergebnis ist zwar nicht sehr gut, aber immerhin akzeptabel und weit besser als der ursprüngliche Zustand (siehe Foto unten).

Jetzt strahlen die Lampen in komplettiertem Zustand eine zurückhaltende Eleganz aus.

 

 

Lampendaten

Von mir ergänzt:
Glasbassin, Brenner mit Flammscheibe und Kugelring.

Reinigung und Reparatur:
Die zerbrochenen Kanten des Serpentin-Sockels mit Spachtelmasse und mit Stabilit gefüllt und geschliffen. Messingring in den Kugelring angelötet, zur Stabilisierung des Kugelschirms. Zinkgussteile gereinigt, mit Faubourg-Patina lackiert und poliert.

Lampenkörper:
Sockel aus getreppt gedrehtem, schwarzem Serpentin, mit abgebrochener Kante, Ø 143 mm.
Darauf Vase in Urnenform aus ornamentalem Zinkguss, mit zwei beweglichen Henkeln. Vase Ø 125 mm, mit den Henkeln 180 mm. In der Vase ein Zusatzbehälter aus Messingblech.
Ersatz-Bassin aus klarem Glas, eingekittet unter dem Zinkgussdeckel passend zur Vase, lose eingehängt in der Vase. Deckel Ø 115 mm.

Brenner:
16’’’ Salvator-Brenner von Ehrich & Graetz, Berlin.
Dochtrad gemarkt: Logo von Ehrich & Graetz.
Dochtrad-Rind gemarkt: 16''' Salvatorbrenner.
Original-Flammscheibe, gemarkt: 16''' Salvatorbrenner E&G.
Flachdocht 68 mm.

Glaszylinder:
15’’’ Matador-Zylinder. Höhe 258 mm, Ø unten 51 mm.
Gemarkt: Cristal de Roche + Adler auf Weltkugel.

Schirm und Schirmhalter:
Kugelschirm, farbloses Glas, satiniert, kleine geschliffene Sterne, Oberrand glatt. Ohne Kragen.
Höhe 156 mm, Ø unten innen 82 und Bauch 174 mm.
85 mm Kugelring für 14’’’/15’’’ Brenner, mit eingelötetem, breitem Messingring.

Lampenmaße:
Höhe bis zum Vasenring 33,5 cm, Gesamthöhe mit Zylinder 62,9 cm.
Gesamtgewicht 3860 g.