© Arto Hanciogullari und T. Tsekyi Thür

L.084

Eine oktogonal gestaltete Zinkguss-Lampe von R. Ditmar mit überschwänglicher, floraler Dekoration im Neo-Renaissance-Stil. Herstellung vermutlich um 1890. Im 1897-Katalog gibt es eine fast identische Lampe, deren Form meiner Lampe gleicht (Lampe 8629). Die Verzierung des Zinkgusses ist aber leicht unterschiedlich. Außerdem gibt es bei der Lampe Nr. 8629 noch einen geriffelten, schmalen Verbinderring zwischen Fuß und Vase, der hier bei meiner Lampe fehlt. Von dieser Lampe gibt es auch zumindest 2 weitere Versionen in identischer, oktogonaler Form, aber mit leicht abgewandeltem Ziermuster an der Vase und am Sockel.

Die Lampe hat nicht den üblichen Zusatzbehälter innerhalb der Vase, womit man normalerweise den Sockel mit der Vase verbindet. Bei meiner Lampe sind wohl Sockel und Vase fest zusammen verbunden. Ich konnte auch unter Lupe nicht erkennen, ob Sockel und Vase je zwei getrennte Gussteile gewesen sind. Der Sockel ist vermutlich der ursprüngliche, für diese Lampe entworfene Sockel, denn er hat oben einen Perlenring-Abschluss, der auch an der Vase oben mit gleicher Ornamentik vorkommt. Bei anderen Versionen mit dem Zwischenring haben die Sockel diesen Perlenring nicht.

Die Lampe war vollständig blank ohne eine Spur der ursprünglichen Bronzierung, als ich sie bekam. Ich habe sie nach meiner üblichen Methode mit Schuhcreme grundiert und mit recht dunklem Goldwachs (Or Florentine) bronziert, da es im Katalog auch eine "Rothbronce" angegeben war.

Sowohl der obere Rand der Vase als auch der Bassindeckel waren verbeult. Durch vorsichtiges Klopfen mit dem Hammer habe ich die verbeulten Stellen ziemlich begradigt. Das fehlende Glasbassin konnte ich mit einem Ersatzbassin gut ersetzen. Den mitgelieferten Brenner habe ich ausgetauscht gegen einen Saturn-Brenner von Ditmar, damit die Lampe einen echten Ditmar-Brenner bekam. Eine feine britische Tulpe von Veritas vervollständigte die Lampe.

 

 

Lampendaten

Von mir ergänzt:
Glasbassin, Brenner, Glaszylinder, Tulpenschirm und Kugelring.

Reinigung und Reparatur:
Siehe oben.

Lampenkörper:
Sockel und Vase aus einem sehr ornamentalen Zinkguss in Neo-Renaissance-Stil. Sockel auf 4 Füßen, Ø 173 mm.
Vase unregelmäßig oktogonal mit 4 breiteren und 4 schmaleren Seiten, Ø 158 mm. Vasenoberrand verbeult (jetzt verbessert).
Ersatz-Bassin, farbloses Glas, unter dem Zinkguss-Deckel eingekittet, eingesteckt in der Vase, abnehmbar. Deckel Ø 156 mm.

Brenner:
20’’’ Saturn-Brenner von R. Ditmar, Wien.
Dochtrad gemarkt: R. Ditmar Wien (Logo von R. Ditmar).
Original-Flammscheibe, gemarkt: Saturn 20’’’.
Flachdocht 95 mm.

Glaszylinder:
20’’’ Matador-Zylinder mit schmalem Bauch. Höhe 270 mm, Ø unten 63 mm.
Gemarkt: Matador 20''' - Ferd. Landenberger Flaschnerei Wollmatingen.

Schirm und Schirmhalter:
Britischer Tulpenschirm von Veritas, farbloses Glas, teils satinierte, teils transparente Motive, Oberrand gewellt.
Höhe 164 mm, Ø unten 102 und oben 210 mm.
100 mm Kugelring für 20’’’ Brenner.

Lampenmaße:
Höhe bis zum Vasenring 24,2 cm, Gesamthöhe mit Zylinder 54,5 cm.
Gesamtgewicht 2940 g.