© Arto Hanciogullari und T. Tsekyi Thür

L.345

Eine schlanke, flötenförmige Zinkguss-Lampe aus Deutschland, die ursprünglich grünlich patiniert war. Diese Lampe hatte wohl damals (ca. 1880-1890) eine gewisse Berühmtheit erlangt, denn davon existieren auch weitere Versionen aus KPM-Porzellan, und zwar in drei unterschiedlichen Farbzusammenstellungen. Zwei davon sind bei dem Buch von Herrn Touché auf Seite 347 abgebildet.

Die Zierde der Lampe ist das breite Band in der Mitte der Vase mit Insekten- und Blumen-Darstellungen. Blumen- und Blätter-Stängel sind kunstvoll miteinander verschlungen.

Als die Lampe kam, war sie stark beschädigt. Der sehr schwere Serpentinsockel hatte den Metallfuß aus Zinkguss an einer Seite ordentlich nach oben gebogen mit seinem immensen Gewicht! Als ich versuchte, den gebogenen Fuß wieder zurück zu biegen, ist der Fuß an der engsten Stelle der Vase gebrochen! Mir blieb nichts anderes übrig, als den Fußteil zunächst mit gezielten Hammerschlägen vorsichtig zurück zu biegen und anschließend mit Stabilit-Kleber und mit hinterlegtem Metallrohr zu kleben, was mir auch sehr gut gelang. Nach Abschleifen der geklebten Nahtstelle sieht man keine Spuren mehr von dem gebrochenen Fuß.

Die Grünpatina war sehr uneinheitlich angebracht und bot mir keine Chance, diesen Zustand zu verbessern. Daher entschloss ich mich zu einer kompletten Übermalung mit Messingfarbe. Die reliefierten Bänder habe ich anschließend mit Schuhcreme zweifach patiniert. Die glatten Stellen habe ich etwas dunkler angefärbt. Dadurch gelang es mir, der Lampe ein kontrastierendes Finish aus zwei unterschiedlichen Goldtönen zu geben.

Der Brenner ist der seltene, zweiteilige Kosmos-Brenner von Stobwasser. Es könnte sogar sein, dass die komplette Lampe von Stobwasser ist, da sie eine hohe Qualität aufweist.

 

 

Lampendaten

Von mir ergänzt:
Glaszylinder und Tulpenschirm.

Reinigung und Reparatur:
Zinkguss-Sockel zurechtgebogen. Zerbrochene Partie mit Stabilit geklebt. Zinkguss-Teile mit Bronzefarbe bemalt und patiniert.

Lampenkörper:
Sockel aus großem, getreppt profiliertem, schwarzem Serpentin, Ø 157 mm.
Schmale Vase in konischer Form aus ornamentalem Zinkguss mit 4 reliefiert verzierten Bändern. Zwei lose hängende Henkel aus Messingguss, eingeschraubt, abnehmbar. Vase Ø 130 mm, mit Henkeln 182 mm.
Bassin aus klarem Glas, eingehängt in der Vase. Bassindeckel aus verziertem Zinkguss, Ø 139 mm.

Brenner:
14’’’ Kosmos-Brenner von Stobwasser, Berlin. Galerie und Korb voneinander trennbar.
Dochtrad gemarkt: Stobwasser Berlin.
Flachdocht 68 mm.

Glaszylinder:
14’’’ Kosmos-Zylinder. Höhe 267 mm, Ø unten 53 mm.
Gemarkt: Kristall 14.

Schirm und Schirmhalter:
Tulpenschirm in Melonenform, farbloses Glas, satiniert, transparente Motive (stilisiertes Vasenmotiv auf jedem Segment), Oberrand wellig geschnitten.
Höhe 225 mm, Ø unten 86 und Bauch 169 mm.
85 mm Kugelring für 14’’’/15’’’ Brenner.

Lampenmaße:
Höhe bis zum Vasenring 40,3 cm, Gesamthöhe mit Zylinder 71,0 cm.
Gesamtgewicht 5320 g.