Meine Lampen aus Belgien
Ich besitze nur 12 belgische Lampen. Der Grund dafür liegt – wenn man so sagen darf – in der Eintönigkeit der meisten belgischen Lampen, die bei eBay angeboten werden. Sie unterscheiden sich nicht sehr viel voneinander. Und da die Lampenkörper aus Messingblech auch keine außergewöhnliche, farbige, Blicke auf sich ziehende Verzierung erlauben, ist die Palette von unterschiedlichen belgischen Lampen schnell erschöpft.
Lampen von Lempereur & Bernard
Von links: L.288 – L.076 / L.286 / L.134
L.288 mit einem bemalten Vesta-Schirm ist eine typische Tischlampe von Lempereur & Bernard. Sie ist ein Mitbringsel aus Brügge.
L.076 mit dem grünen Tulpenschirm ist eine weitere L&B-Lampe, allerdings jetzt mit einem Petroleumtank, der in einem dreifüßigen Untergestell aus späterer Zeit eingesteckt ist.
Die Hängelampe L.286 in einer typischen Lyra-Aufhängung ist ein Souvenir aus Utrecht und besticht mit einem schön bemalten, großen Schirm. Sie war elektrifiziert und wurde zu ihrer früheren Bestimmung zurückgeführt.
Die Standlampe L.134 musste ich persönlich von Bad Ahrweiler abholen. Sie hat einen Mitteltisch aus Marmor, der bei kontinental-europäischen Standlampen öfter anzutreffen ist. Interessant sind die drei zusätzlichen Kerzenhalter.
Im folgenden Sammelfoto sind die restlichen 8 belgischen Lampen meiner Sammlung zusammengefügt.
Belgische Lampen anderer Firmen
Von links: L.280 und L.360 (beide von Sépulchre) – L.293 und L.350 (beide von Wauthoz) / L.072 und L.348 (beide von Moreau Frères) – L.309 (Maison Hanniet) – L.160 (Wasmuël)
L.280 und L.360 als sehr typische Messing-Lampen sind hergestellt von Louis Sépulchre. Der spärlich geschnittene Kugelschirm auf der ersten Lampe ist britischer Herkunft. Die dunkelrote, geätzte Tulpe auf der zweiten Lampe ist eine Gaslampen-Tulpe, ebenfalls aus Großbritannien.
L.293 und L.350 sind zwei Lampen des Brüsseler Herstellers Albert Wauthoz. Diese Lampen sind zwar auch aus geprägtem Messing, aber anspruchsvoller in ihrem Aussehen. Die erstere trägt eine Tulpe mit gravierten Ornamenten, während die zweite mit einem geätzten Schirm von St. Louis bestückt ist.
L.072 ist vom kaum bekannten belgischen Produzenten Moreau Frères. Sie ist im Aussehen den typischen L&B-Lampen fast identisch. Der Brenner und die Flammscheibe unterscheiden sich aber grundsätzlich von entsprechenden L&B-Produkten.
L.348 von der gleichen Manufaktur Moreau Frères ist mit den übrigen, relativ zierlosen belgischen Lampen nicht zu vergleichen, da sie alle Stilmerkmale des überschwänglichen belgischen Art Nouveau aufweist und mit ihren langen Beinen sehr hoch steht. Sie prunkt hier mit einer britischen Jugendstil-Tulpe.
Die gar nicht belgisch aussehende Lampe L.309 ist eine einzigartige Lampe, deren Vasenring mit Mson. Hanniet Bruxelles gestempelt ist. Diese Lampe unterscheidet sich von den belgischen Zentralluftzug-Lampen grundsätzlich, denn der untere Teil der Lampe mit den drei an den ägyptischen Sphinx erinnernden Gebilden ist aus mehreren Teilen in Gusseisen angefertigt, und der große Petroleumtank aus Messingblech ist wiederum lose da drin eingehängt. Diese Lampe hat keinen zentralen Luftzug und kann daher mit ganz üblichen Brennern mit Seitenluftzug benutzt werden. Ich vermute, dass diese Lampe zu einer früheren Periode als die typischen Zentralluftzug-Lampen aus Belgien gehört.
L.160 der belgischen Keramik-Manufaktur Wasmuël ist anläßlich der Pariser Weltausstellung 1889 hergestellt worden. Ihr Lampenkörper, der gleichzeitig als Petroleumtank fungiert, ist dem damals gerade für diese Ausstellung gebauten Eiffelturm nachempfunden und ist daher bei den Sammlern von Eiffelturm-Devotionalien sehr hoch im Kurs. Es ist mir unklar, ob nur der Keramikteil im Auftrag eines französischen Lampenherstellers bei Wasmuël produziert wurde oder die komplette Lampe von Wasmuël angefertigt worden ist. Im ersten Fall wäre die Lampe zu den französischen Lampen zu zählen.