© Arto Hanciogullari und T. Tsekyi Thür

Hinweise zu den Fotos

Ich bin kein Profi-Fotograph. Ich habe allerdings den Anspruch, die Lampen meiner Sammlung so gut abzulichten, dass ihre Schönheit, ihre Form, ihr Design möglichst gut reproduziert wird. Das kann allerdings nur in einem professionellen Fotostudio gelingen. 365 Lampen einzeln zu einem Studio zu transportieren und von Profis fotografieren lassen? Ein unmögliches (und auch kaum bezahlbares) Unterfangen. Also musste ich mich dieser Herausforderung stellen und das Fotografieren der Lampen selbst in die Hand nehmen.

Seit Jahren fotografiere ich die Lampen, sobald sie fertig renoviert und komplettiert sind, vor unserer Terrassentür an der Ecke. Das ist die einzige Stelle im Haus, wo seitlich gutes Tageslicht, bevorzugt Sonnenlicht, die Lampe bescheint und ich genügend Platz habe, das Foto von mind. 2-3 m Entfernung aufzunehmen. Ich finde, das Tageslicht ist ganz optimal, um die farbliche Schönheit der Lampen gut zur Geltung zu bringen. Insbesondere wenn Sonnenlicht die farbigen Glasteile der Lampe durchleuchtet, werden die Farben lebhaft und kontrastreich wiedergegeben. Das Tageslicht hat aber auch „Schattenseiten“: Je nach Tageszeit, Bewölkungszustand, dem Stand der Sonne am Himmel ergeben sich ganz unterschiedliche Lichtwirkungen. Beispielsweise bekommt man an einem bewölkten Tag ein „kaltes, sehr weißes“ Licht mit bis zu 7500 Kelvin; wogegen die Farbtemperatur des Morgen- oder Abendsonnenlichts nur noch 5000 Kelvin beträgt, also „wärmer“ wirkt. Zum Vergleich: Warmweiße LED-Leuchten haben 3300 K, die Halogenleuchten 2800 K, die frühen Glühlampen 2700 K und das Kerzenlicht 1200 K (Quelle: Wikipedia).

Die gleiche Lampe aufgenommen an einem Wintertag bei bedecktem Himmel erscheint demnach völlig anders als wenn man sie an einem sonnigen Tag spät nachmittags bei relativ niedrig stehender Sonne aufnimmt. Man kann zwar die Farbunterschiede dieser beiden Aufnahmen mit einem Bildbearbeitungsprogram bis zu einem gewissen Grad ausgleichen, aber ein nicht zu vernachlässigender Unterschied bleibt doch bestehen. Immerhin habe ich diese Tageslicht-Fotos der Lampen immer bei den Detailfotos integriert.

Für die „studiomäßigen“ Aufnahmen musste ich doch auf künstliches Licht setzen. In einem vom Tageslicht komplett abgeschirmten Raum kann man beim gleichen künstlichen Licht Fotoaufnahmen machen, die dem dokumentarischen Anspruch am besten gerecht werden. Dafür habe ich unser großes Gartenhaus zweckentfremdet in ein privates Fotostudio umgewandelt. Das Fenster und die Türen habe ich mit schwarzen Kartons zugedeckt, so dass kein Tageslicht hinein gelangen kann.

 

Mein „Fotostudio“ in unserem Gartenhaus (hinten einige der aussortierten Lampen)

 

Das Blitzlicht der Kamera war gänzlich ungeeignet aufgrund der sehr harten Schattenbildung direkt hinter den Lampen. Ein gekauftes Fotostudio-Set aus zwei LED-Leuchten (5000 K, kaltweiß) mit großen Reflektoren hat sich ebenso als ungeeignet erwiesen durch die ziemlich kalte, bläuliche Lichtwirkung, die ich halt nicht mag.

Meine Augen wollten eher ein „wärmeres“ Licht haben. Ich hatte jede Menge 35 W Halogen-Spots zur Verfügung. Also habe ich zwei Lichtquellen konstruiert, indem ich einmal 6 und einmal 4 solche Halogen-Spots zusammengeschaltet und sie höhenverstellbar in zwei Holzkonstruktionen (Eigenbau) befestigt habe. Ein LED-Spot (warmweiß) oben an der Decke sorgt für eine effektvolle Beleuchtung der Tulpen- und Kugelschirme direkt von oben. Eine senkrecht angebrachte lange Lichtröhre sorgt dafür, dass die Glaszylinder der Lampen auf den Fotos wenigstens mit senkrechten Lichtreflexen sichtbar sind.

 

Schematische Darstellung meines „Fotostudios“ (von oben gesehen)
1 = Hintergrund mit neutraler Farbe
2 = Lampe zum Fotografieren
3 = Lichtspots
4 = Kamera

 

Alle großen Lampenfotos als Einzelaufnahme mit künstlichem Licht sind auf diese Art und Weise mit einer Nikon D5200 (Spiegelreflex-Kamera) entstanden. Alle Lampendetails in Sammelfotos sind vorwiegend am Tageslicht mit einer Panasonic Lumix LX5 (kleinere Digitalkamera mit mäßigem Zoom) aufgenommen.

 

Gruppenfotos (Sammelfotos)

Ich habe meine Lampen in den jeweiligen Herkunftsländern zunächst in Gruppenfotos von 5-9 Lampen zusammen vorgestellt, um eine erste Visualisierung zu ermöglichen. Nur wenn die Lampen mit vergleichbaren Eigenschaften zusammen fotografiert sind, bekommt man ein Gefühl für ihre Größe und ihre gemeinsamen Attribute.

Diese Gruppenfotos (ich nenne sie Sammelfotos) sollten nach unserer schon am Anfang der Arbeiten an der Website festgelegten Formatvorgabe in 16:9-Format sein. In der Tat sind alle Fotos in dieser Website in 16:9-Format bis auf die Fotos von Brennerlogos, die quadratisch geschnitten sind, die zwei Fotos mit der Sortenvielfalt von Glaszylindern aus einem deutschen Katalog und die beiden „Polaroid“-ähnlichen Fotos am Anfang und am Ende der Website.

Ich konnte allerdings die Gruppenfotos der Lampen nicht im Format von 16:9 aufnehmen, denn die neutralgraue Hintergrund-Folie in meinem Gartenhaus-Fotostudio hatte nicht die erforderliche Breite dafür. Notgedrungen habe ich diese Gruppenfotos aus zwei getrennten Fotos zu einer einheitlichen 16:9-Format zusammengefügt. Mit ganz wenigen Ausnahmen bestehen diese Gruppenfotos aus zwei Aufnahmen, die voneinander mit einer dünnen Trennlinie getrennt sind.

Am Anfang der Arbeiten hatte ich allerdings dummerweise nicht daran gedacht, die jeweiligen Foto-Hälften immer im gleichen Größenverhältnis zu schneiden. Das ist mir erst später eingefallen. Daher sind die Größenverhältnisse der Lampen im linken und rechten Foto sind nicht immer miteinander vergleichbar. Davon sind in erster Linie die Gruppenfotos bei den deutschen Lampen und auch vereinzelt bei den französischen Lampen betroffen.

Auch die Detailfotos in den einzelnen Steckbriefen sind an sich Collagen aus mehreren Aufnahmen. Das Gesamtformat ist aber immer 16:9. Links ist immer das Foto der Lampe im Tageslicht platziert, gefolgt von Detailaufnahmen von wichtigen Partien der Lampe. Rechts oben ist immer das Dochtradlogo des Brenners abgebildet, und rechts unten immer die Marke des Glaszylinders (sofern das Glas eine Marke hatte).

Die Fotos in der Website sind nicht vergrößerbar; sie sind in ihrer endgültigen Größe abgebildet (Ausnahme: Katalog der Lampen). Nur wenn man die Website an einem sehr kleinen Monitor (z.B. von Smartphones oder von kleinen Tablets) betrachtet, wird es vorkommen, dass die Fotos bei solchen Monitoren automatisch verkleinert wiedergegeben werden. In diesem Fall kann man die Fotos zu ihrer ursprünglichen Größe vergrößern (Zwei-Finger-Bedienung bei Touchscreens).

 

Tipps zu Fotoaufnahmen

Es ist erschreckend, wie unbedarft manche Leute ihre Lampen fotografieren, um diese Fotos dann in Verkaufsportalen hochzuladen. In den meisten Fällen hält man die Kamera (heute wohl eher das Smartphone) von nächster Nähe schräg von oben auf die Lampe und macht das Foto. Das ergibt Fotos, auf denen die Lampen „kopflastig“ erscheinen, d.h. der Oberteil der Lampe (gelegentlich mit Schirm, falls vorhanden) scheint weit größer zu sein als der Unterteil der Lampe. Man bekommt dadurch gar kein Gefühl für die echten Proportionen der Lampe.

 

Zwei Aufnahmewinkel und deren Resultate in echten Fotos der gleichen Lampe
Links: Aufnahme schräg von oben (Abstand 0,5 m)
Rechts: Aufnahme horizontal, Kamera ungefähr auf der Mitte der Lampe (gleicher Abstand)

 

Gute Fotos haben ihren Wert. Sie dokumentieren die Lampen (oder auch alle anderen Objekte, die man verkaufen will oder für sich selbst dokumentarisch festhalten will) ohne Verzerrungen in richtigen Proportionen. Ich empfehle, folgende Punkte zu beachten:

1) Setzen Sie das Objekt vor einem möglichst neutralen Hintergrund, der sich farblich sehr zurückhält und nicht mit Dekoren überladen wirkt. Eine neutrale Wand mit einer hellen Farbe ohne Muster wäre optimal. Das Objekt selbst muss als Hauptelement des Fotos alle Blicke auf sich ziehen und nicht Bücherschränke, Blumen und Pflanzen und Ähnliches im Hintergrund. Ein helles Fenster im Hintergrund ist das Schlimmste, was man wählen kann. Die Kamera wird das Fenster gut ablichten, und die Lampe davor erscheint viel zu dunkel.

2) Sorgen Sie dafür, dass gutes Tageslicht entweder seitlich oder gar frontal auf das Objekt fällt. Falls Sie doch mit künstlichem Licht fotografieren müssen, weil kein Tageslicht an der Stelle verfügbar ist, wo Sie fotografieren wollen, dann bitte nicht mit Blitzlicht, sondern einfach mit einer normalen Lichtquelle (irgendeine Tischlampe, Spot, oder Ähnliches), die sie in einiger Entfernung (1-2 m) seitlich aufstellen. Dadurch fällt relativ weiches Licht auf die Lampe und man bekommt keinen störenden Schatten.

3) Falls Sie eine Kamera oder ein Smartphone mit Zoom-Funktion haben, machen Sie Fotos am besten in einigem Abstand von dem Objekt, so ca. in 2-3 m Entfernung, indem Sie das Objekt trotzdem formatfüllend hereinzoomen. Diese Vorgehensweise ist vorteilhaft zur Erzielung natürlich aussehender Fotos. Nicht umsonst machen gute Studios Porträtaufnahmen nur mit Zoom aus einiger Entfernung. Würde man ein Gesicht aus kurzem Abstand fotografieren (z.B. 1 m), dann würden mittlere Partien des Gesichts, z.B. die Nase, dicker und größer aufgenommen, was bestimmt nicht vorteilhaft ist. Das gleiche gilt aber auch für Lampen und andere Objekte. Siehe nächstes Foto.

 

Der Effekt des Abstandes zwischen Kamera und Objekt
Links: Aufnahme von einem Abstand von 0,5 m; Lampe verzerrt („Tonnenwölbung“)
Mitte: Schematischer Effekt der „Tonnenwölbung“ an einem zylindrischen Körper bei kurzem Aufnahmeabstand: Obere Fläche neigt nach oben; untere Fläche neigt nach unten; der Zylinder wirkt in der Mitte „dicker“
Rechts: Aufnahme von einem Abstand von 2 m; Lampe in natürlicher Erscheinung

 

4) Halten Sie die Kamera unbedingt auf der mittleren Höhe des zu fotografierenden Objekts, und nicht oberhalb oder gar unterhalb des Mittelpunkts der Lampe. Dadurch erzielen Sie, dass die realen Lampenproportionen sehr gut wiedergegeben werden. Sonst verzerren Sie die Größenverhältnisse; der dokumentarische Charakter der Aufnahme geht verloren.

5) Je größer (d.h. höher) die Lampe ist, braucht man umso größeren Abstand zwischen Kamera und Lampe, um einigermaßen natürlich aussehende Fotos zu bekommen. Das ist natürlich bei Standlampen, hohen Säulenlampen, großen Hängelampen ein ziemliches Problem, denn einen Abstand von 4-6 m kann man in normalen Wohnungen nicht einhalten. Meine Aufnahmen entstanden dadurch, dass ich die Hänge- und Standlampen vor einem neutral-weißen Hintergrund in unserem Garten mit gehörigem Abstand aufgenommen habe.

 

Schematische Darstellung von guten Fotoaufnahmen
(Kamera ca. auf der Höhe der Lampenmitte und mit mind. 2 m Abstand)