© Arto Hanciogullari und T. Tsekyi Thür

L.043

Eine kleine, französische Dreifuß-Lampe mit Metallteilen aus Messingguss und mit handbemaltem Glasbassin. Die Lampe ist in S.I. Paris Katalog um 1900, allerdings mit einem anderen Bassin, abgebildet. Wiederum mit einem anderen Bassin kann man sie im Buch von Bernard Mahot sehen.

Das Metallgestell unterscheidet sich etwas von den üblichen Dreifuß-Lampen, da die drei emporsteigenden Arme hier mit dem eigentlichen Sockelteil stilistisch zu einer harmonischen Einheit gebunden sind. Diese drei Arme bestehen hauptsächlich aus drei schmalen, länglichen Faun-Köpfen, die unten mit einem Ring zusammengehalten werden. Der Ring dient gleichzeitig zur Halterung des Bassins, das mit einer Schraube unten daran festgeschraubt wird. In diesem Punkt unterscheidet diese Lampe von gewöhnlichen Dreifuß-Lampen, bei denen ein freistehendes Bassin in einem oben gehaltenen Ring eingehängt wird.

Das Bassin ist, passend zur Formgebung der Messingteile, in länglicher Form angefertigt, die nach unten schmaler wird. Es ist aus farblosem, geätztem Glas angefertigt, das mit kleinen Blümchen spärlich bemalt ist. Allerdings ist es ein klein Bisschen zu breit für den Fußteil, denn die drei Arme mit den Faun-Köpfen werden durch die Breite des Bassins auseinander gedrückt, wenn man die untere Schraube fest anzieht. Das Problem habe ich mit einem extra eingesetzten Messingring unter dem Metallzapfen des Bassins gut gelöst.

Jahre später habe ich eine sehr schöne, interessante Tulpe erstanden, die meines Erachtens gut zu dieser Lampe passt. Ich vermute, dass diese Tulpe möglicherweise für alte Öllampen mit Argand-Brennern hergestellt war, denn die Machart und die gravierte/geschliffene Ornamentik sind ganz ähnlich zu den Sinumbra-Tulpen, die aber wesentlich größer sind als diese Tulpe (vergleiche die Sinumbra-Schirme bei L.230 and L.309).

 

 

 

Lampendaten

Von mir ergänzt:
Brenner, Glaszylinder, Tulpenschirm und Kugelring.

Reinigung und Reparatur:
Nicht nötig.

Lampenkörper:
Dreieckiger Lampenkörper mit drei Trägerarmen aus drei stilisierten Faun-Köpfen in Messingguss, im unteren Bereich mit einem verzierten, dreieckigen Sockelteil verbunden. Fuß Kantenlänge 118 mm. Metallteil von S.I. Paris.
Bassin aus semitransparentem, satiniertem Glas, in Pokalform, bemalt mit Blumenmotiven, Ø 99 mm.

Brenner:
8’’’ Kosmos-Brenner von Brökelmann, Jaeger & Busse, Neheim.
Dochtrad gemarkt: Kosmos-Brenner.
Flachdocht 43 mm.

Glaszylinder:
8’’’ Kosmos-Zylinder. Höhe 213 mm, Ø unten 36 mm.
Gemarkt: 8'''.

Schirm und Schirmhalter:
Tulpenschirm (wohl für alte Öllampen?), farbloses Glas, teilsatiniert, gravierte Ornamentik, Oberrand glatt. Ohne Kragen.
Höhe 131 mm, Ø unten innen 52 und Bauch 107 mm.
70 mm Kugelring für 8’’’ Brenner.

Lampenmaße:
Höhe bis zum Vasenring 21,3 cm, Gesamthöhe mit Zylinder 45,7 cm.
Gesamtgewicht 940 g.